Saarbrücker Zeitung, Kultur, 22.08.2005
Minimalismus
im "Zwischenlicht der Zeit". ... Der Zugang zu den Werken
erfolgt vor allem assoziativ: Die Themen der Gedichte erschließen
sich dem Leser über den Klang und die Atmosphäre der Worte
und Bilder: Liebe, Verlust und Schmerz sind Gegenstand der Konzeptarbeit
und ziehen sich durch die Zusammenstellung. Die Grafiken nehmen die
Klangfarbe der Texte auf und übersetzen sie in aussagekräftige
Bilder. Die ausgebildete Konzertsängerin Ingrid van Biesen ...
platziert jedes Wort und damit jeden Ton genau. ... Die CD zum Buch
wartet neben der Lesung der Gedichte mit drei kürzeren zeitgenössischen
Klavierstücken auf, die der 1982 in Budapest geborene Pianist Martin
Tchiba ... eingespielt hat. Eher meditativ, oft dissonant und mit Clustern
und Brüchen durchzogen, bringt die Musik die unbehaglich-schmerzhafte
Atmosphäre der Gedichte zum Ausdruck. ... (Andreas Saerbeck)
Momentaufnahmen.
... Auf konzentrierte Atemzüge und assoziative Momentaufnahmen
scheinen zudem die drei Klavierstücke Martin Tchibas ausgerichtet
zu sein, die auf einer parallel zum Buch unter dem selben Titel erschienenen
CD zu hören sind. Mit eigens hierzu ausgewählten Kompositionen
- einer eigenen sowie je einem Werk von Bánk Sáry und
Theo Brandmüller - stellt der 1982 in Budapest geborene, mittlerweile
in der Schweiz lebende Musiker den von Ingrid van Biesen gelesenen Gedichten
nicht nur betont feinstimmige Klangwelten zur Seite, sondern erweitert
sie bewusst auch um neue Nuancen zwischen, wie er selber sagt, "Aphorismus
und Emotionalität". (Klaus Friedrich)
Weitere Informationen: "Tag der Bibliotheken" in Homburg, 24.10.2005
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